5 Ratschläge, um deinen selbstständigen Beruf erfolgreich und genussvoll auszuüben
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Im Mai 2019 darf ich 1 Jahr meiner Selbstständigkeit als Lehrerin feiern. Vor einem Jahr habe ich mich freundlich und respektvoll von der Firma verabschiedet, bei der ich fast 10 Jahre als Managerin in der strategischen Planung gearbeitet habe.
In diesem Blog möchte ich ehrlich und offen teilen, wie ich mein selbstständiges berufliches Leben organisiert habe, womit ich konfrontiert war, was ich überwinden musste und das Wichtigste: was ich aus meinen Fehlern und Erfolgen gelernt habe.
Meine Absicht ist, einen nützlichen Blog-Antrag für alle Selbstständige zu schreiben, sowie für alle, die gerade überlegen, eine angestellte Position hinter sich zu lassen, um eigene Träume leidenschaftlich zu verwirklichen.
Ratschlag 1: Unsicherheit und Selbstzweifel vor der Kündigung sind normal, aber kein Grund, es nicht zu tun
Vor meiner Kündigung hatte ich Angst, weil ich einen respektablen nicht-selbständigen Job hatte, mich nie um Sachen wie Steuererklärung und Selbstversicherung kümmern musste, meine eigenen Leistungen „bewerben und verkaufen“ musste und Verantwortung für mein Einkommen und die Struktur meines Tages voll übernehmen musste. Darüber hinaus (ganz ehrlich) kann man sich doch an einigen Tagen im Büro hinter dem Computer verstecken und sich nicht 100% Mühe geben.
Wenn du selbstständig bist, gibt es keinen Platz mehr, um sich verstecken zu können - verantwortungsvolles Agieren ist eine absolute Voraussetzung und soll an jedem Tag dabei sein.
Was hilft gegen Unsicherheiten: spare Geld, um die ersten Monate ohne Einkommen überleben zu können und finde richtige Menschen oder Quellen von Kenntnissen, die dir professionell mit selbstständigen Aktivitäten helfen:
- Steuer- und Rechtsberater
- Programmierer für deine Webseite
- Marketingspezialisten oder Marketingkurs
Ratschlag 2. Zwei Standbeine verringern den Druck und geben Freiheit zu tun, woran du tatsächlich glaubst
Allein Yoga Unterricht ist nicht etwas, was vom Anfang an eine stabile finanzielle Sicherheit bringen kann. Aus diesem Grund unterrichte ich in zwei verschiedenen Bereichen:
- Yoga und Meditation für Yoga Lehrende sowie Meditation für alle Interessenten
- Geschäftliche Themen wie z.B. Strategie und Kommunikation für Management und Angestellte von Firmen
Es bringt mir Freiheit, im Yoga-Bereich genau das zu unterrichten, woran ich glaube: die Schwerpunkte meines Unterrichts sind nicht die Beweglichkeit und Kräftigung, sondern Achtsamkeit und Selbsterkenntnis.
Ratschlag 3. Baue als erstes eine grundlegende online Infrastruktur
Bevor du selbstständig agierst, brauchst du eine grundlegende Infrastruktur, um den Sinn deiner Arbeit „der ganzen Welt“ präsentieren zu können.
Zur grundlegenden Infrastruktur gehören:
- Deine Webseite wo du kurz aber klar erklärst, was du machst sowie einen persönlichen Eindruck vermittelst
- Dein Blog ein sehr wirksames Instrument, um deine weitere Entwicklung widerspiegeln zu lassen und einen regelmäßigen Austausch zwischen dir und deinen Studenten zu ermöglichen
- Deine Facebook und/oder Instagram Seite - das brauchst du unbedingt, um mehr Menschen mit deiner Arbeit erreichen zu können
- Die Beschreibung deiner „Produkte“ im Fall des Unterrichts bedeutet das die genaue kurze Beschreibung der Kurse oder Ausbildungen, welche du anzubieten hast
Ratschlag 4. Zugang ist besser als Besitz. Kooperation ist besser als einsame Versuche
Am Anfang habe ich einen schönen Raum gefunden, um dort Yoga Klassen und Meditationskurse zu geben. Einen neuen Ort zu bewerben ist eine große Herausforderung, die Geld, Zeit und Networking braucht. Kooperation mit anderen Yoga Studios ist ein viel besserer Weg, mehr Studenten zu erreichen. Eine weitere Option wäre, einen Mietvertrag mit mehreren Yoga Lehrenden zu teilen.
Momentan gebe ich die Kurse, Weiterbildungen und Workshops für Yoga Lehrende und alle Teilnehmer in drei verschiedenen Studios. Ich habe mich bemüht, um dort unterrichten zu dürfen und bin den Besitzern der Studios endlos dankbar für ihre achtsame Kooperation, neue spannende Möglichkeiten und großartige Unterstützung.
Egal, ob du eine gemeinsame Miete wählst oder mit einem Yoga Studio kooperierst: zusammen sind wir viel stärker, flexibler und effektiver als allein.
Ratschlag 5. Sei bereit dein perfektes Time Management und enorme Disziplin zu zeigen
Ich fange jeden Tag mit einer neuen To-Do Liste an.
- Für größere, längere Projekte wie z.B. mein neues E-Buch oder Vorbereitung eines neuen mehr-stündigen Trainings mache ich jeden Tag kleinere Schritte.
- Kleinere Aufgaben wie z.B. E-Mail-Austausch, Vorbereitung der Blogs oder Updates für die Webseite erledige ich in der Regel am gleichen Tag, (aber die meiste Arbeit besteht in der Entwicklung von längeren Projekten)
- Rechnungen für die Buchhaltung ordne ich ca. 2 Mal im Monat und führe eine Tabelle mit Einnahmen und Ausgaben, um einen guten Überblich über mein Finanzmanagement zu behalten.
- Ich bereite meinen eigenen Newsletter vor. Mein Plan ist, in Kürze alle zwei Monate einen Newsletter an Teilnehmer zu senden zu beginnen
- 2 Mal im Jahr ist die Zeit für meine persönlichen Weiterbildungen, wo ich selbst als Studentin dabei bin. Online Kurse können auch eine gute Option sein, um die eigenen Kenntnisse zu vertiefen
- Lesen und Recherchieren in Bereichen meines Unterrichts ist ein ununterbrochener täglicher Prozess
Das Wichtigste: Ich gebe mir unbedingt Raum für kreative Arbeit (weitere Ideen für Trainings, Webseite, Blogs und Bücher) und erlaube nicht, dass meine selbstständige Aktivität zu einer Routine wird. Als Selbstständige leben wir täglich den eigenen Traum und es soll nie langweilig oder nervend sein.
Ein nützliches Chart für dich:
Auf diesem Chart habe ich gezeigt, wie groß die Ausgaben für Organisation der grundlegenden Infrastruktur waren. Die Zahlen sind wieder als Prozente gezeigt und so könntest du vielleicht einen Überblick bekommen, wie viel du für die Vorbereitung deiner grundlegenden Infrastruktur ausgeben könntest:
Fazit:
die Webseite bleibt bis jetzt die teuerste Infrastruktur in meinem kleinen selbstgeführten Geschäft. Die größten laufenden Kosten wurden am Anfang für Miete und Marketing ausgegeben. Die gute Nachricht für alle: diese Kosten senken sich jedes Jahr deutlich. Die Webseite braucht mit der Zeit nur eine Verfeinerung und mit jedem nächsten Marketingschritt kannst du immer mehr Menschen erreichen.
Was habe ich in dem ersten Jahr meiner Selbstständigkeit gelernt:
- Friedliche Kündigung ist eine wichtige Basis für die weitere Entwicklung Wenn du dich von deinem Arbeitgeber verabschiedest, erkläre deine Gründe klar, respektvoll und freundlich.
- Gib dein Bestes, egal ob es um den Versuch Nr. 1 oder den Versuch Nr. 101 geht In deiner Selbstständigkeit wird manches gut funktionieren und manches wird ein Fehler sein. Erfolge und Fehler sind beide gleichwertige Baublöcke deines Wachstums.
- Rechne genau und verabschiede dich von unnötigen Zahlungen in deinem beruflichen oder privaten Leben In der Selbstständigkeit geht es um dein eigenes Geld, ob du für Marketing, Webseite oder Druckpapier zahlst. Entscheide für dich klar, was für dich wichtiger ist: ein Urlaub oder eine klare professionelle Webseite? Eine monatliche Miete ist eine ziemlich große Verpflichtung beim Unterricht, wenn du es vermeiden kannst – tue es unbedingt.
- Sei bereit, viel zu arbeiten und achtsame Geduld zu zeigen Mein Arbeitstag im ersten Jahr meiner Selbständigkeit dauerte ca. 14 – 16 Stunden. Jetzt beginne ich es langsam zu normalisieren (7 - 8 Stunden), dank meiner privaten Umgebung, die meine Aufmerksamkeit und Präsenz auch braucht und es mir explizit mitgeteilt hat.
- Mach immer etwas Neues. Wenn niemand es tut, hab keine Angst, der/die Erste zu sein „Etwas Neues“ bedeutet, existierende Ideen in neuer Art und Weise umzusetzen. Diese Denkweise ist wichtig und wertvoll. Wir stehlen die Ideen nicht, sondern lassen uns inspirieren, um etwas Spannendes auf der existierenden Plattform aufzubauen. Die gute Nachricht: die Ideen sind überall zu finden. Recherchiere Webseiten und Blogs, die nicht im Yoga oder sogar nicht im Unterrichtsbereich zu finden sind. Zum Beispiel die Idee dieses Blogs stammt aus der Webseite von Jane Friedman – diese tolle Frau ist eine großartige Quelle von Kenntnissen für Autoren, die eigene Bücher selbst herausgeben. Obwohl Jane Friedman keine Yogini ist, ist sie und ihre Arbeit eine große Inspiration für mich.
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